Mobile Payment: Showdown für den POS!

Der Kampf um die Marktanteile im Segment mobiler Bezahlsystemetritt nun auch in Deutschland in die entscheidende Phase. Vier unterschiedliche Unternehmenstypen sind die Protagonisten in diesem Verteilungskampf: Die Kreditkarten- und Bezahlverfahrenanbieter, die Banken, Mobilfunkunternehmen und Online-Firmen.

Interessant wird es dann, wenn Player aus diesem Kreis Kooperations-verträge vereinbaren, wie jetzt geschehen, denn dann kommt Bewegung in den Markt: Die Otto-Tochter Yapital hat sich nun in zwei Schritten aussichtsreich als Omnichannel-Anbieter für Zahlverfahren am POS positioniert.Worldline, die auf e-Payment Services spezialisierte Tochtergesellschaft von Atos und Marktführer für Transaktions-Dienstleistungen in Europa, wird noch in diesem Jahr die technische Abwicklung von Yapital-Zahlungen über die bereits vorhandene Kartenzahlungs-Infrastruktur ermöglichen. Durch die Kooperation, an der auch führende Netzbetreiber und Terminalhersteller beteiligt sind, kann künftig nahezu der gesamte deutsche Stationärhandel das unkomplizierte Bezahlen mit dem Smartphone anbieten. Worldline erweitert dazu den Autorisierungs-Host für Netzbetreiber um Yapital: Dadurch erkennt das bereits beim Händler vorhandene System für die elektronische Zahlungsabwicklung auch Yapital-Transaktionen an. Die Pilotphase soll im Herbst 2014 abgeschlossen sein. "Mit Worldline hat Yapital den Dienstleister Nummer eins für kartengestützten Zahlungsverkehr an seiner Seite. Für den gesamten Handel wird es damit erstmals möglich, ein standardisiertes mobiles Bezahlverfahren anzubieten", erklärt Nils Winkler, Chairman of the Board von Yapital. "Das wird den Wettbewerb in diesem Segment neu befeuern. Der Kunde wird zukünftig erwarten, beim Händler mit dem Smartphone bezahlen zu können." Wolf Kunisch, Geschäftsführer von Worldline Germany & CEE, fügt hinzu: "Yapital ist eine extrem durchdachte Lösung. Es hat einen sehr guten Start hingelegt und ist unter den mobilen Bezahl-systemen eines der vielversprechendsten. Wir sind überzeugt, dass es die besten Chancen hat, sich auf dem Mobile-Payment-Markt als führender Player durchzusetzen. Darum freuen wir uns, Yapital in jeglicher Hinsicht auf dem Weg zum Standard zu unterstützen."

Doch damit nicht genug: Außerdem wurde eine Kooperationsvereinbarung mit einem der führenden Unternehmen für den bargeldlosen Zahlungsverkehr in Europa, Con-cardis, geschlossen. Händler, die ihren Zahlungsverkehr über ConCardis abwickeln, können Yapital dadurch unkompliziert in ihre Bezahlmethoden integrieren - und ihren Kunden damit das zeitgemäße Bezahlen mit dem Smartphone anbieten. Als einer der führenden europäischen Spezialisten für die Abwicklung bargeldloser Zahlungen erbringt ConCardis Dienstleistungen an rund 400.000 Akzeptanzstellen - für Händler im deutschsprachigen Raum, in den Benelux-Ländern und in immer weiteren Teilen Europas.

"Für Yapital ist diese Kooperation ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Standard am POS", sagt Nils Winkler, Chairman of the Board von Yapital. "Mit ConCardis haben wir einen tollen Partner gewonnen, der nicht ohne Grund seit 30 Jahren am Markt erfolgreich und zudem auf Wachstumskurs ist: Das Unternehmen ist neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen, sofern ihre Zeit reif ist und sie dem Handel echten Mehrwert bieten - so wie Yapital."Derzeit steckt das Thema Mobile Payment besonders im deutschen LEH allerdings noch in seiner Anfangsphase. Auch von einer Aufbruchstimmung seitens der führenden Lebensmittelhändler ist derzeit noch nichts zu spüren. Bei REWE kann man bereits seit Ende 2013 mit der Yapital-App mobil bezahlen. Die Einführung geschah von Seiten der REWE aber eher still und leise. Die Unsicherheit über den kommenden technologischen Standard beim Mobile Payment lässt eine schnelle Verbreitung von Mobile Payment unwahrscheinlich erscheinen: Ob NFC, über QR-Code oder iBeacon, eine Technologie aus dem Hause Apple, die es ermöglicht, über das Bluetooth-Low-Energy-Protokoll zu kommunizieren, sich durchsetzen werden, ist im Moment noch völlig offen. Interessanter als die technologische Diskussion ist vielmehr der Kundennutzen, den man am POS damit realisieren kann. Denn hier werden auch die Händler aufhorchen. Die zentrale Frage, die sich in der Praxis für den Point of Sale stellt, ist dabei, ob der Shopper wirklich bereit ist, für jeden Händler eine andere App zu nutzen. Dies wird umso wahrscheinlicher, je höher - aus Sicht des Shoppers - der zu erwartende Mehrwert für diesen ist. Hier liegt die Omnichannel-Strategie der Yapital-App also bereits ganz gut im Rennen, denn die Implementierung eines attraktiven Gesamtpakets zusätzlicher Services und Kommunikation könnte im Verdrängungswettbewerb der Händler-Apps dann eine entscheidende Rolle spielen.

Im Gespräch mit Nils Winkler, Chairman of the Board of Yapital

POS kompakt: "Yapital hat sich durch seine Kooperationsvereinbarungen mit Worldline und ConCardis aussichtsreich im Mobile Payment Segment positioniert. Was waren die strategischen Gründe für den Abschluss der Vereinbarungen? Ausschließlich die Erhöhung der Reichweite in den Händlernetzen? Oder gibt es weitere Gründe im Sinne technischer Synergien, warum die Vereinbarungen speziell mit ConCardis und Atos Worldline getroffen wurden?"

Nils Winkler: "Durch die Zusammenarbeit mit ConCardis und Atos Worldline gewinnt Yapital eine enorme Reichweite. Das ist natürlich sehr wichtig für uns. ConCardis allein erbringt Services für über 400.000 Akzeptanzstellen, und Worldline ist der europäische Marktführer für Transaktions-Dienstleistungen. Dank dieser Kooperationen kann ein Großteil der deutschen Händler Yapital ohne zusätzlichen Aufwand in seine Bezahlmethoden integrieren. Hinzu kommt, dass die beiden Partner sich in der Prozesskette der Zahlungen perfekt ergänzen: Worldline ermöglicht die technische Abwicklung über die bereits vorhandene Kartenzahlungs-Infrastruktur beim Händler, ConCardis bringt die Kontakte zu den Händlern mit und stellt sicher, dass die Kaufbeträge der Yapital-Nutzer auf dem Konto des Händlers landen. Zusammengenommen bedeuten diese beiden Kooperationen für Yapital einen echten Meilenstein auf dem Weg zum Standard am POS."

POS kompakt: "Stichwort Datensicherheit: Können Sie erläutern, wie sicher das Transaktionsverfahren über die Schnittstelle QR-Code ist und wie es genau funktioniert? (Über sogenannte Token-Technologie?)"

N. Winkler: "Sicherheit hat für uns oberste Priorität und Yapital setzt für den Schutz der Kundendaten modernste Verschlüsselungs- und Sicherheitsverfahren ein. Dazu gehört beispielsweise, dass die Daten zwischen der Yapital-App und dem Yapital-Account unserer Nutzer mittels Secure Sockets Layer (SSL) übertragen werden, einem mehrstufigen Verschlüsselungsprotokoll. Für uns als in Luxembourg lizensiertes eGeld-Institut gelten ohnehin strengste bankenrechtliche Richt-linien, die auch den Umgang mit Nutzerdaten strikt reglementieren. Der Händler erhält nur Einblick in die Nutzerdaten, die für die Zahlung relevant sind - Name, Kaufbetrag, Uhrzeit und Ort. Darüber hinaus verwenden wir das Tokenization-Verfahren. Dabei treten Ersatzwerte, die sogenannten Token, an die Stelle sensibler Daten. Die Daten unserer Kunden selbst bleiben auf Servern in Hochsicherheitsrechenzentren."

POS kompakt: "Yapital positioniert sich als Omnichannel-Anbieter und setzt bei der Schnittstelle von analoger und digitaler Welt voll auf QR-Codes. Es gibt aber auch Wallet-Lösungen mit NFC-Technologie die kurz vor dem Roll-out stehen. Diese könnten eventuell die QR-Schnittstelle verdrängen? Ist Yapital für solche Szenarien gerüstet und wie sieht Ihre Prognose für die Zukunft des Mobile Payment am POS aus?"

N. Winkler: "Die Branche wartet schon seit einer Weile darauf, dass NFC dem mobilen Bezahlen den Durchbruch verschafft - bisher ist das nicht passiert. Aber wenn es doch dazu kommen sollte, wäre das für Yapital kein Problem. Im Gegenteil: Wir haben unsere Lösung von Anfang an so konzipiert, dass sie sich sehr flexibel an technische Entwicklungen anpassen lässt und dabei durchaus auch eine Vorreiterrolle einnehmen kann. So haben wir Yapital erst vor kurzem als erstes europäisches Payment BLE-fähig gemacht. Aber bei uns steht nicht die Technologie im Mittelpunkt, selbst der QR-Code nicht - auch wenn der wunderbar über alle Kanäle hinweg einsetzbar ist und für Konsumenten schnell und intuitiv funktioniert. Es geht bei Yapital vielmehr um Bezahlvorgänge, die Spaß machen. So sehen wir auch die Zukunft des Mobile Payment am POS: Welche Technik sich da letztlich durchsetzt, ist zweitrangig. Es kommt darauf an, dass immer mehr Menschen mit dem Smartphone bezahlen werden - weil es Wartezeiten verkürzt, intuitiv funktioniert und handfeste Vorteile bietet."

POS kompakt: "Payment ist zwar eine zentrale - aber nicht die einzige Facette, die Yapital in seiner Funktion als Omnichannel-Spezialist anbietet. Die App ist ja auch als Plattform für Loyalty-Programme, Couponing sowie als Kommunikations-kanal am POS gedacht. Wie groß schätzen Sie das Potenzial für diese Art der POS-Kommunikation ein?"

N. Winkler: "Da kommen noch unglaublich spannende Entwicklungen auf uns zu. Wie gesagt, die Kunden - sowohl Geschäfts- als auch Endkunden - wollen von Anfang an einen Mehrwert für sich erkennen. Dazu gehört, dass der Bezahlvorgang schnell und bequem von der Hand geht. Und dazu gehört auch der Spaßfaktor - es ist einfach cooler, mit Yapital zu bezahlen als mit der EC-Karte. Denn die steckt im Geldbeutel. Und was machen schon heute viele Menschen, während sie an der Kasse warten? Sie checken Emails, Nachrichten oder Facebook auf ihrem Smartphone. Warum also nicht gleich mit dem Handy be-zahlen, statt erst den Geldbeutel herauszuholen? Hat man das einmal gemacht, will man es immer so bequem haben. Mit einem einzigen QR-Code-Scan ist dann nicht nur bezahlt, sondern auch automatisch die Kundenkarte eingesetzt und der Coupon eingelöst. Eine gezielte und personalisierte Kommunikation mit dem Kunden schon vor dem Bezahlvorgang gehört für uns ebenfalls in diese Reihe - dem Kunden und Händler einen echten Mehrwert liefern, darum geht es. Auch am POS. Das Potenzial ist hier riesig - und wir stehen da alle wirklich erst am Anfang. Aber Yapital ist von der Konzeption her für alle Entwicklungen offen, die Händler und Verbraucher wirklich wollen."

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