Ein innovatives Beleuchtungskonzept bei Edeka in Wiesbaden zeigt, was heute möglich ist.

Die Inhaber verschiedener Edeka-Märkte in Wiesbaden sind für ihren größten Markt neue Wege gegangen. Sie waren sich der Bedeutung bewusst, die das Thema Inszenierung für den Erfolg ihres Projektes haben würde. Mit professioneller Unterstützung ist es ihnen gelungen, ein Beleuchtungskonzept basierend auf NICHIA-LED-Technologie zu realisieren, das die jeweilige Ware optimal inszeniert und zum positiven Einkaufserlebnis der Kunden beiträgt. Die überdurchschnittlichen Umsatzzahlen geben ihnen recht. 

Traditionell betrachtet der Handel das Thema Beleuchtung vor allem aus ökonomischer Sicht. Oberste Priorität hatte bisher meist der Energieverbrauch. Viele Einzelhändler haben daher bereits auf LED-Technologie umgestellt. Doch der Einfluss von Licht auf den Menschen wird immer noch unterschätzt, auch wenn er wissenschaftlich nachgewiesen ist. Prof. Dipl. Phys. Werner Lorke beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema. Im Rahmen seines Beratungsbüros iO Interdisziplinäre Objekte kreiert, konzipiert, plant und realisiert er „Non-Standard“-Projekte in den Bereichen Architektur, Technik und Kunst. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Produkt- und Ausstellungsdesign. 

Für die Optimierung ihres Edeka-Neubauprojektes in Wiesbaden zog die Inhaberfamilie Lorke und sein interdisziplinäres Expertenteam zu Rate. In zweiter Generation und mit über 30 Jahren Erfahrung in der Branche war den Kaufleuten klar, dass die bildhafte Inszenierung sowie die Beleuchtung ihrer Ware für das Einkaufserlebnis der Kunden entscheidend sind. Das Objekt verfügt über eine Verkaufsfläche von 3.000 Quadratmetern. Damit in einem Markt dieser Größe die gewünschte Verweildauer von rund 30 Minuten erreicht wird, spielt die optimierte Lichtqualität eine erhebliche Rolle. Eine zwischen warm und kalt variierende Beleuchtung, wie sie in den letzten 20 Jahren bereits in Märkten eingeführt wurde, reicht jedoch dafür nicht aus. 

Neue Möglichkeiten mit ‚Light so Good‘

„Erst vor wenigen Jahren hat die Wissenschaft neue Rezeptoren im Auge entdeckt und festgestellt, dass der Blauanteil im Licht stimulierend auf den Menschen wirkt“, erklärt Lorke. „Ein fehlender Blauanteil im Licht macht müde – ein Phänomen, das sich im Handel auf die Verweildauer auswirkt.“ Ein gutes Beleuchtungskonzept berücksichtigt unter anderem Lichtmenge, Kontrastumfang, Qualität und die Differenzierung von Licht in den unterschiedlichen Bereichen am Point of Sale (PoS). Auf der Suche nach passenden Beleuchtungstechnologien stieß das Expertenteam auf die Produkte von NICHIA. Als Marktführer für Hochleistungs-LED-Lösungen hat sich NICHIA unter anderem auf die Entwicklung von LEDs für eine hocheffiziente, circadiane Beleuchtung und die Nachahmung von natürlichem Licht spezialisiert. Unter dem Motto ‚Light so Good‘ stehen heute verschiedene Technologien zur Verfügung, mit denen sich die Lichtqualität verbessern lässt: 2-in-1 tunable LED-Technologie, Optisolis und Vitasolis.

Guter Kontrast und dynamische Beleuchtung 

„Wir haben in der Süßwarenabteilung begonnen, die Standard-LED-Beleuchtung durch ein Konzept mit variabler Farbtemperatursteuerung (Tunable White) zu ersetzen“, so Lorke. Mit 2-in-1-Technologie ist es ihm und seinem Team gelungen, einen guten Kontrast zwischen der präsentierten Ware und den Laufwegen herzustellen sowie eine dynamische Beleuchtung zu installieren, bei der sich die Farbtemperatur über den Tag hinweg verändert. Der Berater erläutert: „Mittlerweile haben wir hier 26 verschiedene Lichtszenarien entwickelt, die wir im Augenblick zur weiteren Optimierung wöchentlich wechseln.“ Konventionell kommen für die variable Farbtemperatursteuerung separate Lichtquellen unterschiedlicher Farbtemperatur zum Einsatz. Die LED-Technologie von NICHIA ermöglicht es jedoch, die Farbtemperaturreglung auf Basis einer einzelnen lichtemittierenden Fläche (LES) mit zwei getrennt steuerbaren Kanälen umzusetzen. Dieses innovative Konzept erlaubt die Entwicklung ganz neuer dynamischer Beleuchtungskonzepte, die bisher bei der Farbtemperaturregelung nur schwer oder gar nicht zu realisieren waren. Mit einer einzigen LES lässt sich der Bedarf an zusätzlichen Optiken oder Diffusoren reduzieren, während gleichzeitig eine gute (Farb-)Homogenität erhalten bleibt.

Ein positiver Effekt auf Ware und Stimmung 

Für die Ausleuchtung von Obst und Gemüse setzt das Expertenteam auf Optisolis-Produkte, mit denen sich ein Lichtspektrum erzeugen lässt, das dem der Sonne sehr nahekommt und gleichzeitig einen geringen UV-Anteil aufweist. „Unsere Studien zu verschiedenen Lichtprodukten haben ergeben, dass z. B. folierte Ware unter dem Lichtspektrum von NICHIA-Produkten länger frisch bleibt“, erklärt Lorke. Darüber hinaus erlaubt Optisolis es dem Händler, den Shopper emotional zu erreichen. „Optisolis ist in der Lage, das Gefühl des warmen Lichts der Abendsonne nachzubilden und die Ware optisch bestmöglich zu präsentieren,“ betont er. Generell eignet sich die Technologie seiner Meinung nach ideal für die Ausleuchtung aller Produkte. Mittlerweile wurde sie unter anderem in der Fleisch- und Wurstabteilung sowie bei Cerealien, Kaffee und Tee nachgerüstet. In der Sparte Essig, Öl und Gewürze kommt Optisolis in Kombination mit den Tunable-White-Produkten zum Einsatz. Eine Analyse der Laufwege hat hier ergeben, dass Kunden aufgrund der optimierten Lichtsituation diesen, in einer Sackgasse liegenden Produktbereich weitaus öfter besuchen als vor dem Umbau. 

Mit strahlendem Weiß das Auge entlasten

Die dritte LED-Technologie Vitasolis verwendet eine spezielle Mischung von Phosphoren, mit denen sich der Cyan-Anteil im resultierenden natürlichen weißen Licht erhöhen lässt. Im Vergleich dazu weisen Standard-LEDs einen sehr niedrigen Cyan-Anteil auf, um eine hohe Lichtausbeute zu erzielen. Vitasolis hingegen ermöglicht ohne Effizienzeinbußen ein strahlend weißes Licht mit einem breiteren Wellenlängenspektrum. Das Resultat ist eine belebende, gleichwohl als angenehm empfundene Beleuchtung, da der Cyan-Anteil einen positiven Effekt auf den Biorhythmus des Menschen hat. Mit Vitasolis beleuchtete Gänge in Kombination mit Optisolis-Produktbeleuchtung bieten Besuchern unter anderem bei den Milchprodukten ein Bild, das inspiriert und für den Shopper sehr angenehm ist. 
„Vitasolis ist ein ganz fantastisches Licht und etwas relativ Neues“, erklärt Lorke. Er setzt diese Technologie aus zwei Gründen ein: Zum einen, um einen guten Kontrast zwischen Raum und Ware zu schaffen. Zum zweiten, um durch die hohe Lichtqualität das Auge zu entlasten. Vitasolis eignet sich damit in idealer Weise auch für den Thekenbereich, wo Kunden eventuelle Wartezeiten unter augenfreundlicher Beleuchtung angenehmer verbringen können. 

Nach wenigen Monaten amortisiert

„Letztlich fordert jede Warengruppe am POS im Markt ihr einiges Beleuchtungskonzept“, betont der Physiker. „Das Geheimnis steckt in der optimalen Mischung aus Farbtemperatur, Farbspektrum, CRI und Kontrast. Derzeit gibt es für mich am Markt keine Alternative zu den NICHIA-Produkten, um eine solch hohe Lichtqualität zu erreichen, wie es uns hier gelungen ist.“ Seiner Ansicht nach ginge es vor allem um eine stimmige Kommunikation für die jeweiligen Produktkategorien. Produktgruppen und insbesondere die damit verbundenen Marken kommunizieren Qualitäten, die über den unmittelbaren Nutzen hinausweisen und deshalb bevorzugt gekauft werden. Ins „rechte Licht rücken“ ist das zentrale Element dieser Kommunikation am POS. Passen Markenaussagen und Wahrnehmung der Produkte im Marktregal nicht zusammen, dann beeinflusst dies die Kaufentscheidung oft negativ. Mittlerweile hat die Inhaberfamilie ihren Markt schrittweise in puncto Beleuchtung aktualisiert, sodass jeweils rund 100 Optisolis- und Tunable-White-Leuchten sowie 15 Vitasolis-Leuchten zum Einsatz kommen. „Wir sind stolz darauf sagen zu können, dass sich die Umbauten im Markt binnen weniger Monate bereits positiv auf die Bilanz des Marktes ausgewirkt haben“, resümiert Lorke. „Hinsichtlich des Umsatzes liegt dieser Markt im Vergleich zu anderen Edeka-Märkten deutlich über dem Durchschnitt. Aus dieser Erfahrung heraus geben wir dem Handel generell den Rat, Licht nicht als Kostenfaktor, sondern als Vertriebsinstrument zu verstehen und einzusetzen.“ Die Inhaberfamilie ist so zufrieden mit dem Projekt, dass sie ihren neuesten Edeka-Markt, der von der Verkaufsfläche nur rund halb so groß ist, von Beginn an mit einer Beleuchtung ausgerüstet hat, die komplett auf der NICHIA-LED-Technologie basiert. So werden hier insgesamt 500 Leuchten aller drei ‚Light so Good‘-Technologien 
installiert. Die Eröffnung dieses Marktes ist für das Frühjahr 2021 geplant. 

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