In Düsseldorf endete am Abend des 28. September die expopharm 2019. Vier Tage lang bot die größte pharmazeutische Fachmesse Europas mit über 500 Ausstellern und mehr als 29.000 Fachbesuchern aus dem In- und Ausland Information, Orientierung und Inspiration rund um den Apothekenmarkt. Zeitgleich fand auf dem Düsseldorfer Messegelände auch der Deutsche Apothekertag statt, auf dem zahlreiche zukunfts-weisende Beschlüsse verabschiedet wurden.

Auch in diesem Jahr präsentierte sich die expopharm als zentraler Marktplatz rund um die Apotheke, allerdings mit einem stark erweiterten Vortrags- und Diskussionsprogramm. Thematisch lagen die Schwerpunkte dabei auf der Digitalen Kundenbindung, dem Medizinal-Cannabis, der Rezeptur sowie auf Personal- und Apothekenmanagement. Hier wurde mit über 250 Vorträgen und Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen und Workshops von mehr als 130 Referenten ein umfassendes Programm nicht nur für Apothekenleiter, sondern auch für Filialleiter, junge Apotheker, PTA und Studierende geboten. „Die Apotheken befinden sich in Zeiten großer Herausforderungen. Daher war es unser Ziel, Wissen und Orientierung zu bieten und gleichzeitig viele Möglichkeiten für den Austausch mit Kollegen und Referenten zu schaffen“, erläuterte Metin Ergül, Geschäftsführer der Avoxa-Mediengruppe Deutscher Apotheker, die die expopharm ausrichtet. „Um die neuen Formate praxisnah und alltagstauglich umzusetzen, hat die Avoxa seit der letzten expopharm viele Gespräche mit Apothekeninhabern und -mitarbeitern geführt. Darauf aufbauend haben wir neue Formate entwickelt, die das Angebot unserer Aussteller ergänzen.“ Zudem haben die Messeverantwortlichen auch über den Tellerrand des Apothekenmarktes hinausgeschaut und Technologien sowie Konzepte anderer Branchen in das Programm integriert.

Dass das Konzept der expopharm, alle Belange der Pharma-Branche an einem Ort zu präsentieren, aufgegangen ist, bestätigte David Miller, Filialleiter Apotheke am Bügel, Frankfurt: „Der ,expopharm-Mehrwert‘, der mich auch die letzten Jahre schon nach München und Düsseldorf hat reisen lassen, ist ganz einfach der, dass man hier den aktuellen Stand der Pharmazie auf einen Ort komprimiert bekommt. Sei es von der Apothekeneinrichtung zur Finanzierung, vom Softwarehaus zum Botendienst, von Produktneuheiten und ,altbekanntem‘ – hier ist das gesamte Geschehen in und um die Apotheke vertreten. Neue Produkte kennenzulernen und darüber informiert zu werden ist gerade für HV-Kräfte unumgänglich, denn: Wer viel weiß, berät auch gut vor Ort – und wer gut berät, der macht auch Umsatz und erhält seinen Kundenstamm.“

Neben der bereits bekannten pharma-world als pharmazeutisches Herzstück der Messe wurde das neue inspirationLAB mit seinen zwei Bühnen und zahlreichen Workshop-Räumen gut angenommen. Dazu Dr. Ina Lucas, Inhaberin Lichtenberg Apotheke, Berlin: „Das InspirationLab ist eine echte Bereicherung für die Messe und ihre Besucher und sollte künftig weiter ausgebaut werden. Die Mischung der Präsentationen aus dem Bereich Pharmazie und neuen Themenblöcken wie Digitalisierung, Kommunikation und Führung ist gut gewählt und zukunftsweisend.“ Auch Claudia Maria Hecker, Inhaberin Apotheke am Klemensplatz, Düsseldorf, stellte in ihrem Messefazit das inspirationLAB positiv heraus: „Im inspirationLAB konnte man viele Ideen zum Thema Digitalisierung sammeln, die ich für den Apothekenalltag für wichtig halte. Bei allen Vorträgen standen hinterher die Referenten für persönliche Fragen zur Verfügung. Zwischen dem Rundgang auf der Messe und evtl. Terminen bei den Ausstellern hatte man nie Leerlauf. Im Gegenteil, der Tag hat für die vielen interessanten Vorträge und Rundgänge nicht ausgereicht. Beim nächsten Mal plane ich mehr Zeit ein.“

Die positiven Eindrücke bestätigt Simon-Peter Skopek, Inhaber der Schwarzwald-Apotheke Königsfeld: „Das neue Format inspirationLAB hat mich sehr beeindruckt. Im Rahmen der Messe Themen der unterschiedlichen Berufsgruppen aufzugreifen und diese in kleinen Gruppen zu bearbeiten finde ich sehr gut. Es ist ein innovatives Format, dass sonst in Form der Webinaren angeboten wird und trifft dadurch absolut den Puls der Zeit.“ Auch Melanie Dolfen, Inhaberin der  Bezirksapotheke, Berlin, sieht hier durchaus Potenzial: „Das neue Format aus Vorträgen, Workshops und informativen Rundgängen hat mir sehr gut gefallen. Das Konzept der in die Messe integrierten Bühnen bricht die Struktur des herkömmlichem Messecharakters auf und ermöglicht eine freie Gestaltung des persönlichen Programms. Der große Andrang hat gezeigt, dass dieses Format durchaus das Potenzial besitzt, die entsprechenden Flächen künftig auszubauen.“

Auf lebhaftes Interesse bei Fachbesuchern und Ausstellern stieß auch die Newcomer Area, auf der Start-ups erstmals ihre Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsideen präsentierten. In diesem Jahr bekamen insbesondere diejenigen Apotheker Bühne und Reichweite, die ein Stück weit vorangehen und dazu bereit waren, als Impulsgeber ihre Ideen, Erfahrungen und Lösungen mit Kollegen zu teilen und so weitere Mitstreiter zu finden. Metin Ergül rief weitere „Leuchtturmapotheker“ ausdrücklich dazu auf, mit der Avoxa in Kontakt zu treten, denn auch für die expopharm 2020 werden wieder Vorreiter gesucht. Dahinter steckt das Ziel, die expopharm sukzessive den Apothekern zu übergeben. „Die expopharm soll und wird daher noch mehr Information, Orientierung und Inspiration zu den zukünftigen Themen und Herausforderungen liefern“, so Ergül. Im nächsten Jahr findet die expopharm vom 7. – 10. Oktober in München statt. 

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