EuroCIS 2015: Brandaktuelle Themen – noch mehr Aussteller

Die EuroCIS 2015 ist ausgebucht. Sie ist somit die Größte in ihrer Geschichte als stand-alone-Veranstaltung. 304 Aussteller aus 22 Nationen werden in Düsseldorf vertreten sein. Mehr Fläche haben diesmal vor allen Dingen Aussteller aus den Niederlanden, Italien, Großbritannien, Spanien und Asien, aber auch Deutschland gebucht.

Ein Grund für die Erfolgsstory der EuroCIS ist die Tatsache, dass sie sich mit ihrem Angebot stets an den Entwicklungen und Bedürfnissen in der Retail-Szene orientiert. Außergewöhnlich in 2015: Das brandaktuelle Thema iBeacons greifen nicht nur die Aussteller an ihren Messeständen auf, sondern auch die EuroCIS selbst bietet ihren Ausstellern und Besuchern über eigene iBeacons zusätzliche Services während der Messelaufzeit an. Während im Handel iBeacons zunehmend, zum Beispiel für die gezielte Einblendung von Produkt-informationen und Sonderangeboten am POS oder zur Lenkung der Besucherwege getestet werden, nutzt die EuroCIS die neue Technologie während der Messe, um ihren Ausstellern und Besuchern wertvolle Informationen rund um die Messe sowie exklusive Couponaktionen für einen noch angenehmeren Aufenthalt in Düsseldorf zur Verfügung zu stellen. Auch rund um Special-Events werden exklusive Infos erhältlich sein.

Multi-Channel-Retail wird weltweit zum Standard

Die Verknüpfung von Offline und Online, von stationärem Handel und E-Commerce wird auf der EuroCIS noch breiteren Raum einnehmen als schon zu den Vorveranstaltungen. Denn Multi-Channel-Retail wird weltweit zum Standard im Einzelhandel und für immer mehr Betriebe zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Deshalb wird es auf der EuroCIS eigens eine Multichannel-Area geben. Hier präsentieren sich die Unternehmen Bitplaces, Bluetrade, Inventorum,  Phizzard, Softpoint und Wallmob, die sich auf das Thema Multichannel spezialisiert haben und innovative Produkte und Lösungen zeigen, mit denen der Handel die verschiedenen Kanäle erfolgreich implementieren, bespielen und vernetzen kann. Inventorum wird z.B. eine iPAD Kasse vorstellen, die den lokalen Store mit dem Online Store verbindet und dabei eine übergreifende Bestandspflege, Abrechnung und Buchhaltung ermöglicht. Ein weiteres Beispiel: Die Firma Phizzard digitalisiert und verbindet stationären Handel und Online-Shop mit Touch-Displays. D.h. eine für den Konsument spielend leicht zu bedienende iPad-basierte Technik unterstützt in ihrem Ladenlokal die Anprobe und Auswahl von Kleidern oder Schuhen. Auf einen Blick sieht die Person – in der Anprobe – über das iPad, welche Größen oder Farben dieses Modells noch verfügbar sind odermit welchen Unter- oder Oberbekleidungsstücken, sowie Accessoires man dies kombiniert. Ein problemloses Cross-Selling zwischen allen Filialen sowie den Online Shops wird Realität.

Touch oder Tastatur: Kassensysteme folgen einem klaren Trend

Zu langsam, zu fehleranfällig, zu schwer bedienbar: Noch vor fünf Jahren stieß die Touch-Technologie bei den meisten Händlern auf Vorbehalte – insbesondere bei den Verantwortlichen aus den Branchen mit Fast Moving Consumer Goods. Inzwischen aber ist der Wettstreit zwischen Touch und Tastatur entschieden:  Im deutschen  Einzelhandel zum Beispiel setzten, nach Untersuchungen des Kölner EHI Retail Institute, per Ende 2013 über 80 Prozent der Filialbetriebe Touch-Screens als Eingabe-Medium ein. Auch die meisten übrigen Händler werden, je nach individuellem Investitionszyklus, in den kommenden ein bis zwei Jahren auf Touch umsteigen. Ihnen steht dann eine weiterentwickelte Technologie zur Verfügung, die auch das Wischen und Zoomen à la iPad erlaubt. "Natürlich bietet es sich an, an Stelle einer Storno-Funktion die zu stornierende Bon-Zeile einfach wegzuwischen", sagt Dr. Michael Schulte, Director Software Sales & Marketing bei Wincor Nixdorf. Mit der "Beetle/iPOS advanced" stellt der Paderborner IT-Dienstleister auf der EuroCIS 2015 ein mit solchen Anwendungen ausgerüstetes Kassensystem vor.

Betriebssysteme: Microsoft oder Linux?

Noch nicht entschieden dagegen ist der Wettstreit der Betriebssysteme an den Kassenplätzen. Microsoft konnte in der Vergangenheit mit seinen Produkten WEPOS (Windows Embedded for Point of Service) und dem Nachfolger Windows Embedded POSReady punkten und die Linux-Euphorie früherer Jahre bremsen. Der Pinguin hat daher seinen Vorsprung verloren: Im Jahr 2012 wurden noch 52 Prozent der Kassen von Linux gesteuert, inzwischen sind es laut EHI-Studie "Kassensysteme 2014" nur noch 45 Prozent. "Linux oder Microsoft – unter den IT-Verantwortlichen ist diese Gretchenfrage schon lange entideologisiert. Kommen viele Systeme zum Einsatz, wird oft Linux bevorzugt, bei Unternehmen mit wenigen Filialen ist eher Microsoft gefragt", beobachtet Michael Jaszczyk, Technologie-Vorstand der GK Software AG. Bei den weltweiten Rollouts in Handelsunternehmen hat Microsoft mit seinen auf den Handel zugeschnittenen Embedded-Komponenten inzwischen aber die Führung übernommen. Anders verhält es sich im Bereich der mobilen Lösungen. "Hier sehen wir iOS und Android basierende Systeme momentan an der Spitze, doch mit Windows 8 hat Microsoft auch hier eine passende Alternative, die sich leicht in bestehende IT-Infrastrukturen integrieren lässt", erklärt Dr. Michael Schulte von Wincor Nixdorf.

Kassensoftware bleibt ein Dauerbrenner

Naturgemäß deutlich vielfältiger als bei den Betriebssystemen ist die Software-Landschaft für Kassenanwendungen aufgestellt. Allein bei den vom EHI befragten Großunternehmen des Handels sind rund 30 verschiedene Anwendungen installiert – die diversen Versionen und Varianten einer Lösung sowie die Eigenentwicklungen nicht mitgerechnet. Die Händler setzen oftmals auf Softwareanbieter, die sich auf die jeweilige Branche spezialisiert haben und dort nachprüfbare Expertisen vorweisen können.
Im Schnitt ist eine Kassenanwendung im Handel rund sieben Jahre im Einsatz, kleinere Updates inklusive. Laut EHI steht damit rund ein Drittel der Handelsunternehmen in den nächsten ein bis zwei Jahren vor der Ablösung ihrer bisherigen Anwendung. 14 Prozent dieser Händler planen einen Release-Wechsel, rund ein Viertel will sich für eine komplett neue Lösung entscheiden. Kassen-Software bleibt somit ein Dauerbrenner auch auf der EuroCIS 2015: Viele IT-verantwortliche Fachbesucher werden sich dort nach zukunftsfähigen Anwendungen für ihren Checkout umschauen.

Kassenanwendung soll auch Marketing-Aktionen steuern und kontrollieren

Die Kasse wird zur Drehscheibe für verschiedene zusätzliche Anwendungen des mobilen und multimedialen Zeitalters. Dabei steht unter anderem das Thema Promotions im Fokus. Von 3 für 2-Aktionen über die Verrechnung digitaler Coupons bis hin zu den verschiedenen Maßnahmen der Kundenbindung über die eigene Kundenkarte: Der Handel erwartet von seiner künftigen Kassenanwendung, dass sie die gesamte Klaviatur der Marketing-Aktionen bespielen, kontrollieren und dokumentieren kann.

Nearfield Communication (NFC) oder QR-Code?

Gleiches gilt für künftige Payment-Anwendungen, ob per Smartphone oder kontaktlos per Karte. Noch ist bei den neuen Bezahl-Varianten völlig offen, welche Technologie sich durchsetzt. Zwar wird NFC von 82 Prozent der im EHI-Panel befragten Händler als besonders aussichtsreiche mobile Bezahltechnik angesehen. Doch 51 Prozent glauben dasselbe von QR-Code-Lösungen.  Hinzu kommt inzwischen mit der Bluetooth Low Energy-Technik eine vergleichsweise neue Entwicklung, die aber auch schon von 27 Prozent der Händler als aussichtsreich angesehen wird. Parallel dazu wird die Zahl der Anbieter langsam unübersichtlich. MyWallet (Telekom), O2 Wallet (O2), Paypal (Ebay), masterpass (Mastercard), V.me (Visa), Yapital (Otto Group) sind nur einige der konkurrierenden M-Payment-Lösungen, die jeweils unterschiedliche technische Ansätzen und Anwendungsvarianten verfolgen. Für den Händler bedeutet dies: Wann auch immer und für welche Lösung auch immer er sich entscheidet – die installierte Kassen-Software sollte seine Entscheidung unterstützen können.

Cloud nur für unkritische Anwendungen

Stoff für Diskussionen wird auch auf der EuroCIS 2015 das Thema Cloud liefern. Während kleinere Handelsunternehmen die beschriebenen zusätzlichen Aufgaben über leistungsstarke Multifunktionskassen oder über hausinterne Server-Client-Lösungen abbilden können, befassen sich insbesondere die international tätigen Großfilialisten mit der Möglichkeit, Daten und Anwendungen in die Wolke zu verlagern. Die GK Software zum Beispiel hat im Bereich Kassen bereits reine Cloud-Lösungen realisiert, bei denen nur noch die Bedieneroberfläche, nicht aber die Business-Logik auf dem Eingabegerät liegt. In solchen Szenarien kann die Hardware am POS ein sehr schlanker Thin Client sein, der nur wenig eigene Rechenleistung zur Verfügung stellen muss. Geringere Kapitalbindung durch den Verzicht auf eigene Server-Kapazitäten, bessere Skalierbarkeit der Anwendungen und schnellere Integration neuer Dienste und Funktionen: Diesen Vorteilen von Cloud-Diensten stehen bei den Händlern allerdings nach wie vor große Sicherheitsbedenken gegenüber. Bislang sind die meisten Unternehmen daher lediglich dazu bereit, Teil-Funktionalitäten wie zum Beispiel Kundeninformationen, deren Verfügbarkeit nicht geschäftskritisch für den Verkaufspunkt ist, in der Cloud zu halten. Der Trend weist somit in Richtung hybrider Strukturen. "Für die mittelfristige Zukunft erwarte ich ein Nebeneinander von unterschiedlichen stationären und cloudbasierten POS-Varianten, je nach Einsatzort, benötigtem Funktionsumfang oder Netzanbindung", sagt Michael Jaszczyk, Technologie-Vorstand der GK Software AG.

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